
Johanna Elberskirchen (1864–1943) war eine Pionierin der deutschen Frauen- und Homosexuellenbewegung. Geboren in Bonn, setzte sie sich mutig für die Rechte von Frauen, Arbeiter*innen und homosexuellen Menschen ein – und war eine der wenigen Frauen ihrer Zeit, die offen zu ihrer lesbischen Identität standen. In zahlreichen Schriften behandelte sie Themen wie Sexualität, Gesundheit und gesellschaftliche Emanzipation, oft mit einer radikalen Klarheit, die ihrer Zeit weit voraus war.
Ab 1920 lebte Elberskirchen gemeinsam mit ihrer Lebensgefährtin Hildegard Moniac in Rüdersdorf bei Berlin. Dort betrieben sie eine Praxis für Homöopathie und Naturheilkunde in der heutigen Rudolf-Breitscheid-Straße. Auch unter dem Druck des NS-Regimes, das ihr 1933 ein Berufsverbot erteilte, blieb sie in Rüdersdorf – bis zu ihrem Tod im Jahr 1943.
Ihr Engagement wird in Rüdersdorf bis heute gewürdigt: Eine Gedenktafel an ihrem früheren Wohnhaus sowie ihre Grabstätte – gemeinsam mit Hildegard Moniac – auf dem örtlichen Friedhof erinnern an ihr Leben und Wirken. Johanna Elberskirchen bleibt eine beeindruckende Persönlichkeit der frühen emanzipatorischen Bewegungen in Deutschland.